Freitag, 17. Juli 2009

was die Karten können und was nicht

Also welche Informationen können die Karten geben.. Natürlich keine Kleinigkeiten. Sie sagen Ihnen nicht, welchen Rock Sie morgen lieber anziehen sollen oder welches Auto Ihr nächster Freund haben wird.
Oft kommen solche Fragen vor, wie z.B, "Woran kann ich erkennen, dass ein Mensch Brille trägt?". Die Bedeutungen der Karten sind sehr alt, sie sind dann entstanden, wenn es noch keine Brillen und keine Autos gab..
Wenn es um eine allgemeine Situation geht, die Frage ist also z.B. «Wie wird sich meine Beziehung mit N. weiterentwickeln?», dann "wählen" die Karten die wichtigsten Momente in dieser Situation (von der Vergangenheit bis in die Zukunft) und teilen sie Ihnen mit. In einem Fall können das Gefühle und Gedanken sein, in einem anderen konkrete Menschen (Eltern, Kinder, Rivalen, Ex-Partner usw), in einem weiteren Fall sind das Ereignisse aus dem realen Leben. Die Karten charakterisieren auch natürlich den Zustand, in dem sich der Fragende befindet, und zeigen die Entwicklungstendenzen der Situation unter gegebenen Umständen.

Aber auf welche Fragen kann man konkrete Antworten bekommen? Zählen wir die Lebensbereiche der Reihe nach. Bei jeder Legung wird nicht eine Karte, sondern 5-15 Karten gezogen.

Die Lebenssituation im Allgemeinen
- Das Lebensziel. Diese Legung wird ein einziges Mal gemacht und charakterisiert den Menschen. Wozu ist der Mensch veranlagt, was gelingt ihm am besten, welche Aufgaben soll er in seinem Leben lösen, welche Berufe sind für ihn geeignet und - generell – was ist der Sinn seines Lebens?
- Eine Prognose für ein Jahr (das ist die längste Zeitperiode, für die es sich lohnt, Karten zu legen), für ein halbes Jahr, für kürzere Zeitperioden.
- Ist die Situation günstig für einen Umzug, für eine Reise, für einen Kauf usw? Also soll man etwas Bestimmtes unternehmen, wie sind die Chancen auf Erfolg, auf welche Schwierigkeiten wird man stoßen?
- Die Selbstverwirklichung. In welchem Bereich wird der Fragende erfolgreich, was hindert ihn daran, was hilft ihm dabei?
- Eine beliebige Frage, die eine Ja/Nein-Antwort verlangt.

Die Berufssituation
- Eine Prognose für ein Jahr, für ein halbes Jahr, für kürzere Zeitperioden (einschließlich der Vergangenheit, der Motivation des Fragenden, der zu erwartenden Hindernisse usw).
- Was hat jetzt auf die Situation Einfluss?
- Welche Perspektiven hat der Job, womit kann man rechnen, hat der Fragende eine gute Wahl getroffen oder soll er den Job lieber wechseln?
- Was soll man tun, damit sich die Situation zum Guten wendet?
- Wie kann man die gegebenen Chancen am besten nutzen?
- Wie verhalten sich die Mitarbeiter und der Chef zu dem Fragenden?
- Was hilft dem Fragenden, eine Arbeit zu finden (im Moment hat er keine)?
- Welchen Job soll der Fragende wählen (wenn einige Möglichkeiten vorhanden sind)?
- Eine beliebige Frage, die eine Ja/Nein-Antwort verlangt.

Die Liebe

- Warum haben sich gerade diese 2 Menschen begegnet? Was ist der Sinn dieser Beziehung? Das ist die wichtigste Legung zu diesem Thema, sie hilft einem zu verstehen, welche Perspektiven die Beziehung hat und welche Probleme man lösen soll.
- Die wirkliche Beziehung des Partners zu dem Fragenden, seine Gefühle, seine Pläne, sein Verhalten.
- Die Analyse der Beziehung von der Vergangenheit bis in die Zukunft.
- Wie wird die Reaktion des Partners sein, wenn der Fragende das und das tut?
- Die Wahl zwischen 2 Partnern.
- Das Alleinsein. Was muss der Fragende an sich ändern, um einen Partner zu finden? Welche Fähigkeiten hat er, was sind seine Erwartungen, welche Fehler macht er, welche Ratschläge können die Karten geben, wann ändert sich die Situation usw?
- Die Suche nach dem Partner. Wer würde ein idealer Partner für den Fragenden sein, wie kann man ihn finden, wen wird der Fragende treffen, wie ist dieser Mensch, wie wird diese Beziehung sein?
- Eine beliebige Frage, die eine Ja/Nein-Antwort verlangt.


Natürlich sind diese Fragen nur als Beispiele angeführt, es gibt viel mehr Fragen aus verschiedenen Bereichen, wie z.B. Familie, Gesundheit usw
Außerdem gehört es zu den Pflichten des Kartenlegers, dem Fragenden zu helfen, seine Fragen richtig zu formulieren.

Donnerstag, 9. Juli 2009

„moderne“ Tarot-Decks

Man fragt mich oft über „neue“ Decks und im Internet habe ich viele Besprechungen zu diesem Thema gesehen. Die Zahl der Decks geht in die Hunderte. Die Anfänger werden dadurch oft verunsichert. Das Problem sind nicht die bereichsorientierte Decks, die nur für konkrete Fragen aus konkreten Bereichen verwendet werden. Diese Decks müssen nur zweckgemäß genutzt werden. Wenn sich z.B. ein Kartenleger auf Business-Beratung spezialisiert, kann er ein Deck verwenden, das gerade diesem Zweck dient (das aber auf Kosten anderer Bereiche).
Die „klassischen Decks“ antworten eindeutig auf Fragen aus allen Bereichen.
Aber oft lässt die Mode die Decks entstehen. In den Foren bespricht man Decks wie man Klamotten oder Parfüm besprechen könnte. „Ich habe ein so interessantes Deck gefunden, habe es aus Frankreich mitgebracht“. Und die Antwort: «Toll! Wie funktioniert es? Ich will auch so eins». Die Decks „funktionieren“ leider nicht von selbst. Die Menschen arbeiten mit ihnen. Und wenn man 20 verschiedene Decks hat.. Das ist gut für eine Sammlung, aber nicht für die Arbeit. Man kann das mit den geliebten Leuten vergleichen.. Wenn man 20 hat? Dann soll die Liebe in 20 geteilt werden, und so viel bekommt jeder. Es gibt natürlich “mehr geliebte” und “weniger”, aber ist das echte Liebe? Als Ergebnis kommt Verzettelung.
Dazu kommt noch, dass es viele Autoren für notwendig halten, etwas „Persönliches“, selbst Erfundenes oder Erlebtes in die Deutungen der Arkana hineinzubringen, und die Deutungen, die im Grunde archetypisch sind, verändern ihren Sinn.
Was ich mit den Ganzen sagen wollte - es ist besser, 1-2, höchstens 3 Decks eingehend zu studieren, dann brauchen Sie keine anderen. Wenn Sie natürlich kein Sammler sind.